Montag, 5. Februar 2018

Turbonegro – Rocknroll Machine (Burger Records)

Klar, man kann über die neue Turbonegro-Scheibe trefflich motzen, von wegen: Peinlich, cheesy, kein Rotz und keine Wut mehr. Man kann aber auch darüber staunen, wie die Band sich anno 2018 einfach mal komplett neu erfindet. Denn auch wenn hier natürlich kein bahnbrechendes Album wie „Apocalypse Dudes“ rauskommt – Spaß machen die Norweger immer noch, teilweise sogar mehr denn je.


Man muss nur offen für kruden Humor und noch krudere Synthies sein. Darauf stimmt schon das Keyboard-Intro ein, bevor es mit „Well Hello“ erstmal ganz stark in Richtung Danko Jones geht. Danach wird dann Rock mit Elektronik verknüpft, und immer wieder beweist die Band, dass sie momentan wohl am liebsten 80s-Hardrock und Glam mag. Backyard Babies, anyone?

Klar ist das poppig. Und wie: „Hurry Up & Die“ ist ein irre eingängiges Bubblegum-Hitmonster. „Fist City“ ein Dicke-Hose-Posterrocker, bei „Skinhead Rock&Roll“ bekommen Europe neue Konkurrenz, „Special Education“ eine wunderschön tanzbare Abschluss-Hymne.


Mögen die Traditionalisten auch entgeistert alten Zeiten nachtrauern – ich hätte nicht gedacht, dass Turbonegro nochmal eine Scheibe mit so vielen Hits herausbringen würden.