Mittwoch, 4. September 2013

Thousand Foot Krutch - The End Is Where We Begin (Hassle)

Es gibt sicherlich schlimmeres, als Bands, die ihrem Sound auch nach über 15 Jahren Bandgeschichte noch treu bleiben. Als Hörer muss man sich allerdings schon fragen, ob man anno 2013 noch Textzeilen wie "I Get Wicked, You Want To Kick It" hören will, begleitet von den immer gleichen Stakkato-Riffs.

Thousand Foot Krutch mögen über die Jahre das eine oder andere neue Element in ihre Musik aufgenommen, etwa balladeske Zwischentöne und etwas mehr US-Alternative Rock - über weite Strecken würden die neuen Songs auch gut auf eine neuere Three Days Grace-Platte passen. Die poppigeren Momente offenbaren zudem eine ähnliche Entwicklung, wie sie Linkin Park über die Jahre genommen haben. Das Hauptmerkmal der lange auf Tooth&Nail beheimateten Truppe ist aber immer noch die Art von Metal-Rock, die einst von Bands wie Korn oder Limp Bizkit groß gemacht wurde - und die man heute eigentlich höchstens noch auflegt, um ein bisschen Retro-Stimmung aufkommen zu lassen.

Um der Band aus Ontario nicht völlig Unrecht zu tun: Wer diesen Sound auch heute immer noch gerne hört, könnte sicherlich schlechtere Platten erwerben als "The End Is Where We Begin". Die Band versteht ihr Handwerk, die Produktion ist standesgemäß dick, die Melodien Stadion-tauglich, Pathos-Momente wie die Feuerzeug-Hymne "Be Somebody" gibt es genug, und auch die Texte lassen sich schnell und problemlos mitsingen - "Wicked Kick It" und ähnlichen Momenten sei dank. Das ändert aber alles nichts am Gefühl einer Platte zu lauschen, die sich ein voller Selbstmitleid in der Erinnerung an vermeintlich bessere Zeiten suhlt.